Sankt Josef ist ein guter Vater in jeder Hinsicht

Sankt Josef ist ein guter Vater in jeder Hinsicht
 
Am Tag der Unbefleleckten Empfängnis der Gottesmutter Maria am 8. Dezember 2020, das war auch der 150. Jahrestag der Ernennung des heiligen Josef zum Schutzpatron der Universalkirche, hat Papst Franziskus mit seinem Schreiben Patriscorde (das heißt: mit dem Herzen des Vaters), ein „Jahr des heiligen Josefs“ in der katholischen Kirche ausgerufen. In diesem Schreiben sagt der Papst, dass Christen in St. Josef „einen Fürsprecher, eine Unterstützung und einen Führer in Zeiten der Not finden können“.
 
Er schreibt wieder: „Jeder von uns kann in Josef einen Fürsprecher, eine Unterstützung und einen Führer in schwierigen Zeiten entdecken. Josef erinnert uns daran, dass diejenigen, die verborgen oder im Schatten erscheinen, eine unvergleichliche Rolle in der Heilsgeschichte spielen können.“
 
In der christlichen Theologie der Kirche ist die Ehrfurcht und Verehrung des heiligen Josef als Protodulia oder Erstverehrung bekannt. Es bedeutet, dass Joseph zu den Heiligen zählt, der als erster unter allen Heiligen verehrt wird. Die Kirche erinnert in ihrer Liturgie zweimal im Jahr an den heiligen Josef, am 19. März und 1. Mai. Das Fest des heiligen Josef, des Mannes Mariens, wird im März und das Fest vom heiligen Josef, dem Patron der Arbeit, wird im Mai gefeiert. In diesem Artikel werde ich versuchen, den heiligen Josef als Vorbild für Familien und als Vater zu sehen.
 
Wir leben in einer Zeit, in der Familie und Vaterschaft sehr herausfordernd sind. Deshalb müssen wir für unsere Familien beten und Josephs einzigartigem Beispiel folgen, um gute Väter zu werden. Der Papst bekräftigt erneut in seinem Schreiben: Als Vater wird man nicht geboren, Vater wird man. Und man wird zum Vater nicht einfach dadurch, dass man ein Kind in die Welt setzt, sondern dadurch, dass man sich verantwortungsvoll um es kümmert. Jedes Mal, wenn jemand die Verantwortung für das Leben eines anderen übernimmt, übt er ihm gegenüber in einem gewissem Sinne Vaterschaft aus.
 
In der Litanei vom heiligen Josef beten wir: Du Zierde des häuslichen Lebens, bitte für uns. Wenn wir dem heiligen Josef einen herausragenden Platz in der Familie geben werden, wird die Familie schöner, edler, liebevoller, reiner und ehrenwerter. Daran gibt es keinen Zweifel.
 
Machen wir den heiligen Josef zu einem Mitglied unserer Familie mit Jesus und der heiligen Maria. Hierfür gibt es zwei praktische Vorschläge: Erstens: In jeder Familie soll eine Statue oder ein Bild des heiligen Josef vorhanden sein, geben Sie ihm einen besonderen Platz in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus. Zweitens: Pflegen Sie die Gewohnheit, täglich zum heiligen Josef, dem Hüter der Familien, zu beten.
 
Die Heilige Teresa von Avila, eine besondere Verehrerin des heiligen Josef, meinte: Manchmal gibt es eine Verzögerung, wenn wir die Fürsprache der anderen Heiligen suchen. Aber ein Hilferuf zum heiligen Josef bringt oft schnell Rettung. Der heilige Josef ist ein Heiliger, dem man sich in jeder Situation und in allen Nöten anvertrauen kann.
 
Der heilige Josef ist ein guter Vater.
 
Es war eine der größten Pflichten des himmlischen Vaters, einen Pflegevater für seinen Sohn zu finden in dieser Welt. In Josef von Nazareth hat er den richtigen Vater gefunden und ihm die größte Verantwortung übergeben. Das war Gottes vorgesehener Plan für Josef. Und natürlich ist der Adoptivvater Jesu der größte aller Väter. Das können wir anhand von fünf charakteristischen Merkmalen der Vaterschaft des heiligen Josefs verstehen.
 
1) Josef war der treue Sohn des Ewigen Vaters.
 
Um ein guter Vater zu sein, muss man zuerst ein gehorsamer, edler, liebender Sohn des himmlischen Vaters sein. Alle Väter sollten täglich für die Erfüllung des Willens von Gottvater beten. Um ein wahrer Vater zu sein, muss man die Beziehung zu Gott als Leitfaden, Quelle, Leben und Inspiration annehmen.Wie Joseph muss jeder Vater eine persönliche Beziehung zu seinem himmlischen Vater pflegen.
 
2) Josef war ein treuer und liebevoller Lebenspartner
 
Josef führte ein Leben ganz mit der Inspiration und Kontrolle des Heiligen Geistes. Das hat ihm geholfen, die menschlichen Gefühle und Gedanken mit göttlichen Gaben zu überwinden und ein vorbildliches Familienleben zu führen. Wenn jemand ein richtiger Vater oder Ehemann sein will, muss er zuerst Gott lieben. Die Liebe zum eigenen Lebenspartner muss aus Gottes Liebe geboren werden und wird für immer andauern. Diese Erfahrung der Liebe Gottes sollte an Kinder und Generationen weitergegeben werden.
 
3) Josef war ein guter Lehrer.
 
Josef lehrte Jesus viele wichtige Dinge in dessen menschlichem Leben. Er lehrte Jesus zu sprechen und zu gehen. Er war der Pflegevater, der Jesus die Tischlerei lehrte und ihm den Wert der Arbeit beigebracht hat. Niemand kann die Rolle ersetzen, die Josef mit der Heiligen Jungfrau Maria spielte, um Jesus in seinem Leben zu begleiten. Joseph hatte, wie jeder Vater, die schwere Verantwortung, seinen Sohn im Leben des Glaubens zu erziehen. Wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt: Eltern sind die Hauptlehrer für Kinder in Glaubensfragen. Ein guter Vater sollte in allen Bereichen des Lebens seinen Kindern ein guter Lehrer sein.
 
4. Josef war immer verfügbar für seine Frau und seinen Sohn.
 
Josef war ein Vater, der immer für alle Bedürfnisse der Familie zur Verfügung stand. Josef betete mit der Familie, arbeitete für die Familie, aß mit der Familie, ging mit ihr zur Synagoge und zum Tempel in Jerusalem und teilte den Schmerz und die Freude der Familie. Der Vater, der mit seiner Familie unterwegs ist, ist der glücklichste Ehemann in der Geschichte der Menschheit.
 
5. Josef ist ein aufopfernder Mann
 
Josef war ein aufopfernder Mann. Er opferte sich selbst für Jesus und Maria. Das war nicht nur einmal. Viele Male hat er selbst in den intensivsten Momenten des Leidens sein Leben total aufgeopfert. Josef war der erste, der das Kreuz im Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi getragen hat. Er schützt die Menschen, die leiden müssen, krank sind und Schwierigkeiten haben. Joseph hatte ein reines Gewissen und hörte den Stimmen Gottes zu. Wenn sich in der jetzigen Zeit ein Vater bereit erklärt, wie Josef in der Familie von Nazareth, sein Leben für die Familie zu opfern, schaut der Himmel auf die Erde und strahlt vor Freude. Solange es einen guten Vater in der Familie gibt, wird Gott nicht enttäuscht.
 
Es gibt einen kurzen einfachen Weg, moderne Familien zum Paradies zu machen: Jede Familie braucht einen so guten Vater wie Joseph.
 
In „Patriscorde” stellt der Papst ein Gebet zum heiligen Josef,, das er seit mehr als vierzig Jahren betet, vor. Ich möchte meine Gedanken mit diesem Gebet schließen. „Heiliger Josef, glorreicher Patriarch, der du das Unmögliche möglich machen kannst, komm mir in meiner Not und Bedrängnis zu Hilfe. Gewähre in den ernsten und schwierigen Anliegen, die ich dir anvertraue, deinen Schutz, sodass alles ein glückliches Ende nimmt. Mein geliebter Vater, ich setze mein ganzes Vertrauen in dich. Niemand soll sagen können, er habe dich vergeblich angerufen, und da du bei Jesus und Maria alles erwirken kannst, lass mich erfahren, dass deine Güte ebenso groß ist wie deine Macht. Amen.“
 
P. Jaison Kunnel MCBS
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Author of the Content: Fr. Jaison Kunnel MCBS, Ludwig-Maximilians-Universität München
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